Leben wie Musik

Psychologische Beratung

& Coaching für Künstlerseelen

Helga Maria Craubner




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Leben wie Musik: Ein Blog für Künstlerseelen & andere feinsinnige Freigeister, die sich entfalten und gehört werden wollen

Wörter sind kraftvoll und können uns dabei unterstützen, uns auch mitten im alltäglichen Strudel zu besinnen, eine kleine Ruheinsel zu finden.


Der Strudel des Alltags hat uns immer wieder schnell eingeholt. Vorbei sind dann die guten Vorsätze und die Versuche, etwas, das uns gut tut und uns Freude macht, zur Routine werden zu lassen.


Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, in kurzer Zeit aus diesem Strudel heraus und wieder zu uns zu kommen. Bei der Wahl des Mittels sollte man in erster Linie beachten, dass es zu uns, unseren Vorlieben und unserem Leben passen muss. Meditation ist wichtig und wohltuend, aber nicht allen liegt sie. Auf meinem Youtube-Kanal habe ich in der Reihe „Besinnung und Rituale im Alltag“ ein paar Alternativen vorgestellt.


Eine weitere dieser kleinen Übungen für den Alltag beschreibt Roberto Assagioli in einem seiner Bücher („L’atto di volontá“):

In dieser Übung geht es um ausgewählte Wörter, die die Kraft besitzen, etwas in uns hervorzurufen, zu evozieren. Mit ihrer Hilfe können wir beispielsweise unsere Stimmung beeinflussen, unsere Handlungsbereitschaft oder uns auch einer Qualität erinnern, die wir gerne mehr in unserem Alltag hätten. Assagioli nennt sie daher „evokative Wörter“.


Was Du dazu brauchst

  • Liste der evokativen Wörter
    Eine Auswahl der Wörter, die Assagioli ausgewählt hat, findest unter diesem Text. Du kannst diese Liste auch ergänzen und verändern und zu Deiner ganz persönlichen Liste machen.
    (Anm.: Es ist wichtig, dass Du ein Wort wählst, das etwas Positives in Dir auslöst. Sollte es ambivalent auf Dich wirken, ist es wichtig, auch dies wahrzunehmen, zu notieren und sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt damit zu beschäftigen.
  • Kleine Karteikarten, auf die Du je eines dieser Wörter schreibst, um später jederzeit und leicht eine Auswahl treffen zu können.
    Alternative: Gedruckte Ausgabe der evokativen Wörter.
  • Schreibzeug und Notizheft, leere Karteikarten, Postit-Zettel o.ä.
  • bei Bedarf Kerze und Getränk, um sich auf ¼ Stunde für die Auswahl des jeweiligen Wortes einzustimmen.


Ablauf der Übung

1.) Setze Dich mit Deinem Schreibzeug, den Karten, der Kerze und eventuell etwas zu trinken an einen Tisch und stimme Dich auf die Übung ein. Zünde beispielsweise eine Kerze an und nimm bewusst und mit Neugier die Wörterkarten in die Hand.


2.) Dann mische die Karten so wie bei einem Kartenspiel und wähle eine Karte aus.
a) Du kannst die Auswahl entweder dem Zufall überlassen, indem Du eine Karte verdeckt ziehst.
b) Du kannst auch die Karten mit der Schrift nach oben vor Dich hinlegen und bewusst ein Wort auswählen, das Dich in dem Moment am meisten anspricht.


3.) Lege das gewählte Wort gut sichtbar vor Dich hin und packe die übrigen Karten wieder zurück, damit sie Dich nicht ablenken.


4.) Konzentriere Dich einen Moment auf das Wort, das Du ausgesucht hast und schreibe anschließend Deine Gedanken dazu auf. Entstehen vielleicht Bilder im Zusammenhang mit dem Wort? Oder bestimmte Klänge? Mache Dir auch dazu Notizen.


5.) Falls Dir das besser gefällt oder auch als spielerische Ergänzung zu Deinen Notizen, kannst Du auch eine „Wortwolke“ entstehen lassen. Entweder Du schreibst in freier Assoziation Worte um das ausgewählte Wort herum auf einen Zettel oder aber Du nimmst die einzelnen Buchstaben des Wortes und schreibst spontan zu jedem der Buchstaben ein Wort, das Dir gerade einfällt.


6.) Um Dich im Verlauf des Tages in Deinem Alltag immer wieder an das am Morgen (oder Abend) gewählte Wort zu erinnern, schreibst Du es noch ein paar Mal auf die leeren Karteikarten.


7.) Dann verteilst Du sie an den Orten, an denen Du während des Tages immer wieder vorbeikommst, zum Beispiel dem Spiegel, dem Kühlschrank, das Portemonnaie, der Terminkalender, die Schublade mit den Stiften usw. Jedes Mal, wenn Du der Karte mit dem von Dir gewählten Wort begegnest, nimmt Dir ein paar Atemzüge Zeit, um Dich seiner angenehmen, freudigen Qualität zu erinnern.


8.) Nimm Dir nach Ablauf des Tages noch einmal ein paar Minuten Zeit, um Dich an die Momente zu erinnern, an denen Du Deinem Wort begegnet bist.


Anmerkung: Um zu entscheiden, ob diese Übung für Dich und Deine Alltagsbesinnung taugt, empfehle ich Dir, sie an 5-7 Tagen zuerst einmal auszuprobieren. Meist ist beim ersten Mal alles noch so ungewohnt, dass wir kaum entscheiden können, ob uns etwas liegt oder nicht.


Liste der evokativen Wörter
Diese Liste von Roberto Assagioli aus dem Buch „L’atto di volontá“ ist eine Sammlung der Wörter, die auf die meisten Menschen ein Wirkung haben. Sie ist aber dazu gedacht, individuell angepasst und ergänzt zu werden.


Aufmerksamkeit
Ausdauer

Befreiung
Begeisterung
Beharrlichkeit
Beständigkeit
Bestimmtheit
Bewunderung
Brüderlichkeit

Dankbarkeit
Dienen
Disziplin

Einfachheit
Energie
Einschließlichkeit
Entschlossenheit
Erneuerung
Ewigkeit

Freigebigkeit
Freiheit
Freude
Freundschaft
Friede

Ganzheit
Geduld
Gelassenheit
Guter Wille
Güte

Harmonie
Humor

Initiative
Integration

Kraft

Licht
Liebe
Loslassen

Macht
Mitgefühl
Mut

Objektivität
Ordnung

Pünktlichkeit
Ruhe

Schönheit
Schöpferische Tätigkeit
Selbständigkeit
Schweigen
Stille
Synthese

Unendlichkeit
Unerschütterlichkeit

Universalität
Urteilskraft

Verständnis
Vertrauen
Vitalität

Wagemut
Wahrheit
Weisheit
Wille
Wirklichkeit
Würdigung

Zusammenarbeit



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Der Strudel des Alltags hat uns immer wieder schnell eingeholt. Vorbei sind dann die guten Vorsätze und die Versuche, etwas, das uns gut tut und uns Freude macht, zur Routine werden zu lassen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, in kurzer Zeit aus diesem Strudel heraus und wieder zu uns zu kommen. Bei der Wahl des Mittels sollte man in erster Linie beachten, dass es zu uns, unseren Vorlieben und unserem Leben passen muss. Meditation ist wichtig und wohltuend, aber nicht allen liegt sie. Auf meinem Youtube-Kanal habe ich in der Reihe „Besinnung und Rituale im Alltag“ ein paar Alternativen vorgestellt. Für die meisten benötigt man lediglich eine halbe Stunde pro Tag, die man sich selbst schenkt. Eine dieser Möglichkeiten, die ich besonders liebe, hat mit Musik und mit Hören zu tun und sie möchte ich Dir jetzt in diesem Text eingehender vorstellen: es geht um das, was wir eigentlich ohnehin 24 Stunden am Tag tun, nämlich Hören, genauer intuitives Hören Was Du dazu brauchst - Am besten immer wieder zur gleichen Uhrzeit ½ Stunde für Dich - Einen Raum, in dem Du Dich wohlfühlst - Eine bequeme Unterlage zum Sitzen oder Liegen - Schreibzeug, das Dir Freude macht, zur Hand zu nehmen (falls es Dir mehr liegt, kann das auch Malzeug sein), - Kopfhörer oder auch eine Stereoanlage, die Du laut drehen kannst, ohne jemanden zu stören (Kopfhörer eignen sich für diese Übung allerdings besser, weil sie uns noch mehr dabei unterstützen, uns auf uns selbst zu konzentrieren) - Ein Musikstück von ca. 3-7 Minuten (möglichst nicht länger), das Dir gefällt, Deiner Stimmung entspricht oder auf das Du neugierig bist. (Eine Liste mit Vorschlägen findest Du als Link unter diesem Text.) - Kerze, ein leckeres Getränk und eine Uhr. Ablauf der Übung Du beginnst damit, Deinem Umfeld mitzuteilen, dass Du ab jetzt täglich eine halbe Stunde für Dich brauchst und bittest, Dich in der Zeit nicht zu stören. Erkläre auch, warum Du das tust, damit Deine Familie/Dein Partner/Deine Mitbewohner/innen es nachvollziehen können. Dann bereite alles so vor, dass Du es griffbereit hast und dass Du auch die Musik ohne größeren Aufwand starten kannst (vielleicht sogar mit einer Fernbedienung, damit Du nicht aufstehen musst). Dann schließe die Tür hinter Dir, lege Schreib- oder Malzeug und Papier griffbereit und schalte auch alle möglichen Störquellen aus, die Dich unterbrechen oder ablenken könnten. Als Zeichen für Dich, dass die kommenden Minuten Dir allein gehören, kannst Du auch eine Kerze anzünden. Begib Dich in eine angenehme Sitz- oder auch Liegeposition und beobachte zunächst Deinen Atem. Wenn Gedanken des Tages kommen sind, begrüße sie freundlich und lass‘ sie dann auch wieder gehen, so ähnlich wie Du ganz selbstverständlich ein- und ausatmest. Dann wende Dich der Musik zu. Starte das Audiofile (oder eine Aufnahme, die Du Dir selbst ausgesucht hast) und lasse die Töne auf Dich wirken. Höre ihnen zu und beobachte einfach, was passiert. (Sollte Dir das Stück sehr vertraut sein, so versuche einmal anders zu hören: das erste Mal!) Was geschieht, während Du zuhörst? Reagiert Dein Körper? Wie nimmst Du den Raum wahr? Deinen Atem? Gibt es einen Bewegungsimpuls, dem Du folgen möchtest? Falls ja, folge ihm. Da die Musikstücke eher kurz sind, kann es vorteilhaft sein, die Musik noch einmal anzuhören. Nimm anschließend das Schreib- oder Malzeug zur Hand und notiere oder zeichne auf, was Dir gerade in den Sinn kommt. Du kannst das auch schon während der Musik tun. Schreibe alles auf. Unsortiert. Spontan. Wertfrei. Einzelne Worte, ganze Sätze oder gar eine Geschichte. Das, was da ist, ist da. (Sollte es Dir lieber sein, etwas zu zeichnen, geh‘ diesem Impuls nach.) Die Frage, ob das, was Du schreibst oder zeichnest, einen Zusammenhang zur Musik besitzt, ist hier unwichtig. Es geht einzig und allein darum, der Gegenwart, dem Moment durch das Aufschreiben die Bedeutung beizumessen, die sie durch diese Übung bekommen sollen. Beende diese Übung nach ca. 10-15 Minuten Schreiben, puste die Kerze aus und begib Dich wieder in Deinen Alltag. Anmerkung: Um zu entscheiden, ob diese Übung für Dich und Deine Alltagsbesinnung taugt, empfehle ich Dir, sie an 5-7 Tagen zuerst einmal auszuprobieren. Meist ist beim ersten Mal alles noch so ungewohnt, dass wir kaum entscheiden können, ob uns etwas l ie gt oder nicht.
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